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Minus 600 Watt... Willkommen Balkonkraftwerk!

Neues Haus, neue Energie

Da war er, der Moment. Während die Arbeiten auf dem Dach noch nicht abgeschlossen waren, steckten wir endlich den Stecker in die Steckdose und keine zehn Sekunden später wird uns klar, was diese zwei Platten auf dem Dach leisten können. Die Anzeige der elektrischen Leistung (kurz: unser Stromverbrauch), die das Bootshaus gerade verbraucht sackt auf einmal von 840 Watt auf 240 Watt runter. Was so klingt, als wären alle Lampen gleichzeitig ausgeschaltet worden, ist stattdessen der Startschuss zu möglichen 600 Watt aus Sonnenenergie, die in Zukunft unsere Stomrechnung reduzieren kann.

Da sinkt der Stromverbrauch! Im Verlauf ging es sogar auf 0 Watt runter. Keine Sorge, da ist wohl wirklich noch eine Lampe ausgegangen. Mehr als 600 Watt gehen nicht runter.
Da sinkt der Stromverbrauch! Im Verlauf ging es sogar auf 0 Watt runter. Keine Sorge, da ist wohl wirklich noch eine Lampe ausgegangen. Mehr als 600 Watt gehen nicht runter.

Aber der Reihe nach. Wir alle haben es in den letzten Monaten immer wieder gehört und auch selber gespürt: Ennergie ist nicht zuletzt dank der aktuellen weltwirtschaftlichen Lage wesentlich teurer geworden. Gaspreis verdoppeln und verdreifachen sich und auch Strompreise steigen von unseren gewohnten 25-35 Cent pro kwh mal locker um 100%, wenn man Pech hat. Um die Kosten etwas abzumildern, hat sich ein Trend entwickelt: Solarenergie. Und zwar nicht unbedingt die Solarenergie, bei der man sich über Einspeisepreise Gedanken machen muss und das ganze Dach mit Platten vollpflastert. Nein. Es geht um die Solarenergie, die wir heutzutage mit lediglich geringen Formalitäten, in Eigenleistung und mit geringem finanziellen Einsatz leisten können. Wir sprechen hier von einem Balkonkraftwerk.

Der Staat erlaubt es, ziemlich einfach Solarenergie aktuell bis zu einer maximalen Leistung von 600 Watt pro Haushalt selber zu generieren und damit seinen eigenen Strombedarf zu reduzieren. Dabei ist vor allem das Ziel, bei Sonnenschein die Grundlast zu minimieren oder sogar komplett aus der Sonne zu decken. Überschüssiger Strom wird zwar eingespeist, aber nicht vergütet.

Da solche Anlagen in den letzten Wochen nach viel zu hohen Preisen im letzten Jahr wieder erstaunlich günstig geworden sind (ca. 700 Euro, inkl. Material drumherum), haben nun auch wir die Chance genutzt und eine solche Anlage auf Halle 2 montiert. Dank der fleißigen Hände von Ralf Pappe und Alexander Aufleger war das auch noch total flott erledigt, so dass wir den Stecker dann endlich heute Mittag in die passende Dose stecken konnten.

Und dank des frühlingshaften Wetters heute mit ordentlich Sonnenschein, hat die Anlage direkt zu Beginn gezeigt, was sie leisten kann. Mit einem Mal reduzierte sich unser Stromverbrauch um genau die erlaubten 600 Watt. Und das bereits im März. Die nächsten Wochen werden zeigen, welchen konkreten Einfluss das Ganze auf unseren Stromverbrauch haben wird. Wir gehen aber davon aus, dass wir in 5-10 Jahren die Kosten wieder reingeholt haben - bei einer typischen Nutzungsdauer von 25 Jahren. Wenn also in Zukunft die Sonne scheint, freuen wir uns gleich doppelt. Über bestes Ruderwetter und eine schöne Einsparung von Stromkosten.